Ironiker mögen dieses Jubiläum als Volljährigkeit mit zwölf Jahren Erfahrung bezeichnen. Für die Tuchfabrik und den Kunstverein Trier Junge Kunst bedeutet das 30-jährige Bestehen mehr. Kultur und Kunst sind Töchter der Freiheit.
1985 wurde die Trierer Tuchfabrik (kurz Tufa) gegründet. Die einst noch maroden Räumlichkeiten der ehemaligen Tuchfabrik Weber wandelten sich sukzessive in das heutige soziokulturelle Kommunikationszentrum und in die charakteristische Bühne für Kleinkunst.
In Form eines etablierten Knotenpunkts der Kreativität ist die Tufa kaum mehr aus Trier wegzudenken. Erst recht nach 30 Jahren nicht. Im Dachverband des Vereins sind derweil 24 Einzelvereine aus Kunst und Kultur als Mitglieder organisiert. Zum Teil bereits von Beginn an. Darunter auch der Kunstverein Trier Junge Kunst.
Im Anfang war der bildende Gedanke
Aus einer Art Protest heraus erwuchs vor drei Jahrzehnten die Produzentengalerie ´Kaleidoskop´. Ein Zusammenschluss von bildenden Künstlern der Region, der nicht mit dem Strom der damalig tradierten Trierer Kunstszene schwimmen wollte.
"Nach sechs Jahren avancierte dieser Zusammenschluss zum Förderverein Junge Kunst", sagt die zweite Vorsitzende Britta Deutsch, "zehn Jahre später gab es dann eine Umtaufe in den gemeinnützigen Verein ´Kunstverein Trier Junge Kunst´." Mittlerweile zählt der Verein um die 60 aktive und inaktive Mitglieder weit über die Grenzen Triers und Deutschlands hinaus.
Dazu hat neben dem Engagement und der Offenheit des Zirkels auch die Galerie als attraktive Ausstellungsmöglichkeit beigetragen. "Am Ende der Karl-Marx-Straße gibt es relativ wenig Laufpublikum. Die Besucher der Galerie kommen meist bewusst zu den Veranstaltungen und Ausstellungen", so Deutsch, "wir profitieren aber auch von dem großen Schaufenster, das neugierige Passanten oder ´Stausteher´ einen Blick riskieren lässt."
Sinfonie der Kunst
"Wir achten auf eine abwechslungsreiche Komposition in den Ausstellungen der Bildenden Künste. Von der Malerei bis zur experimentellen Kunst - es ist ein breites Spektrum vertreten", sagt Stefan Philipps als erster Vorsitzende des Vereins. Ebenso bedeutsam ist für die Junge Kunst die Zusammenarbeit mit anderen Galerien und Vereinen im In- und Ausland. Bewerbungen von Künstlern werden von allen aktiven Mitgliedern gemeinsam beurteilt und demokratisch ausgewertet. Details und Termine unter www.junge-kunst-trier.de. (RP)
|