Markus Bydolek, Still, 2017-22
Markus Bydolek, Still, 2017-22
Farbige PhotoGraphik | Textildruck auf Alurahmen, 300 x 200 cm

Diese Arbeit wurde zusammen mit der Arbeit Unruhig als freistehendes Bildobjekt für die Ausstellung REFLEKTOR in der Neuen Sächsischen Galerie in Chemnitz 2022 geschaffen.

"Die beiden Arbeiten reflektieren das Phänomen des Versteinerten Waldes, der sich unter dem heutigen Stadtgebiet von Chemnitz befindet.
Vor 290 Millionen Jahren brach in der Region Chemnitz ein Vulkan aus. Der Auswurf begrub eine damalige Waldfläche vollständig unter sich und verhinderte so, dass dieser Wald einfach verbrannte. Die Baumgestalten wurden vielmehr konserviert und konnten im Laufe der Äonen versteinern.
Dabei handelt es sich nicht um eine Ansammlung verstreuter Bruchstücke, sondern um einen komplett erhaltenen Fundzusammenhang, der somit zu den ältesten bekannten Naturdenkmälern überhaupt gezählt wird.
Schon die ungeheuerliche Zeitspanne, die der Versteinerte Wald von seiner Entstehung bis heute überbrückt, lässt erbeben. Kaum vorstellbar, wieviel Werden und Vergehen sich hier abspielen musste, bis das aktuelle Antlitz der Erde geformt war.
Der Gedanke an die umwälzende Kraft der vulkanischen Eruption hat mich nicht mehr losgelassen, seit ich vor einiger Zeit erstmals in Chemnitz war. Zur Gruppenausstellung Reflektor trage ich ein Werk mit zwei Gesichtern bei.
Ein freistehender Alurahmen ist beidseitig bespannt. Die beiden Bilder heißen Unruhig und Still.

Unruhig meint für mich die Vorahnung eines umwälzenden Ereignisses. Erde und Luft erzittern.
Still zeigt tote Stämme inmitten von Grün, also eine Gleichzeitigkeit von Leben und Tod. Stille heißt nicht Erstarrung, sondern schließt innere Dynamik keineswegs aus. Leben und Tod finden zurück zu einem ausgewogenen Verhältnis……….

Unruhig/Still wurde in der Neuen Sächsischen Galerie in Beziehung gesetzt zu einem versteinerten Baumstamm aus der Sammlung des benachbarten Naturhistorischen Museums.

Die Aufnahmen, auf denen beide Bilder basieren, stammen aus dem Harz, wo die Natur aus anderen Gründen, nämlich dem Klimawandel, seit Jahren um ein neues Gleichgewicht ringt." (Markus Bydolek)

In der Ausstellung REFLEKTOR II (Tuchfabrik Trier, 2023) wird die Doppelarbeit nun in Beziehung gesetzt zu einer Künstlerischen Position aus der Sammlung der Neuen Sächsischen Galerie.

 
REFLEKTOR II, II. OG Tuchfabrik Trier 2023

Markus Bydolek, Still, 2017-22, Bilddetail
Bilddetail

 

Vita:
Markus Bydolek
Werkschau:
Schneefeld, 2000
Wasser III, 2001
o.T., 2003
Cluster, 2006
Wald I (Detail), 2010
Im Wald, 2011/12
Mais I 2, 2011/12
Wald II 2, 2011/12
Schiefer, 2013/14
Stubenlay (Detail), 2014
OT (Im Spiegeltal), 2015
Wald VII, 2017-19
Eis VI, 2018/19
Ohne Titel, 2019-21
Stein.Zeit, 2020-22
Wald IX, 2020-22
Wald X, 2020-22
Unruhig, 2022
Ausstellungen:
Projekt 40 x 40 cm, 1999-2002
40 x 40 cm, 1999
15 Jahre Junge Kunst, 2000
40 mal 40 x 40 cm, 2001
40 mal 40 x 40 cm, 2002
Gesang der Materie, 2002
Nachlese 2001/2002, 2002
Jahresendausstellung, 2003
Fotografie Malerei Skulptur, 2005
Gesang der Materie II, 2006
JETZTKUNST JUNGEKUNST, 2008
Vegetation und anderes, 2011
Art Trier - Kunst York, 2012
retour, 2016
Magazin kleiner Formate, 2017
Stromwechsel, 2017
Wald, 2017
ADHOC V, 2019
REFLEKTOR, 2022
Eine Ausstellung über eine Ausstellung in Chemnitz, 2023
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Letzte Aktualisierung: 11.05.2023 11:05:57 © 2023 Kunstverein Trier Junge Kunst e.V.