Seit ich mich erinnern kann, übt die Natur eine Faszination auf mich aus. Diese unerschöpfliche Kraft, selbst der kleinsten Dinge, bergen Schönheit, Ordnung, Struktur und Geheimnisse.
Ob Wurzel, Samen, angeschwemmte Hölzer, Muscheln, vertrocknete Äste oder tote Libellen, alles, was mir interessant erscheint sammle ich. Sei es im Wald, auf der Straße oder am Meer. Diese Fundstücke werden im Atelier verarbeitet, wobei ich sie teilweise versuche "nur" einzufangen oder meiner Phantasie freien Lauf lasse und in andere Naturen verwandle. Spannend ist vor allem der Struktur und dem Aufbau der Dinge auf die Spur zu kommen.
Die Naturen entwickeln während des Arbeitsprozesses häufig eine Eigendynamik. Es passiert beim künstlerischen Schaffen so etwas wie eine Verselbstständigung des Gesehenen auf der Bildfläche, wobei die Komplexität des Darzustellenden manchmal fast nicht zu stoppen ist. Bei jeder Arbeit geht es, wie in der Natur, um Werden und Vergehen. So ist das Entstehen und Entwickeln eines Bildes vergleichbar mit der Komplexität des Lebens an sich. Wachstum und Wandlung, das sind die Geheimnisse des Lebens und darauf möchte ich mich immer wieder einlassen.
Claudia Wenzler
Gezeigt in der Ausstellung Künstler des Kunstverein Trier Junge Kunst in Koblenz, retour, 21.11.-22.12.2016
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