JeongHo Park Programmierte Objekte |
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5. November bis 3. Dezember 2022 Eröffnung: Freitag, 4. November 2022, 20:30 Uhr Kuration und Begrüßung: Sebastian Böhm Bitte beachten Sie beim Besuch der Galerie das aktuelle Hygienekonzept. JeongHo Park: Programmierte Objekte und Interaktion Jedes Kunstwerk in der Geschichte ist an das menschliche Tun geknüpft. Ohne das Tun, ohne die menschliche Handlung kann es zwar kunst-ähnliche Sachen geben, aber ein Kunst-Werk entsteht ausschließlich aus menschlicher Haltung. Und wenn man den menschlichen Körper, seine Sehnen, Muskeln, Knochen, Häute, seine Arme, Hände und Beine als Werkzeuge des Geistes betrachten wollte, so ist jedes Kunstwerk auf Werkzeug angewiesen und aus Werkzeug entstanden. Dingliche Werkzeuge im eigentlichen Sinn helfen im Arbeitsprozess: Griffel, Stift, Pinsel oder Meisel wurden geformt, um selbst Form geben zu können. Als Hilfsmittel des menschlichen Wollens wurden diese Gegenstände wie ein Teil des Körpers der Künstler:innen, im Nutzen ihrer Eigenschaft unhinterfragt als eine Art Verlängerung des Geistes. Und damit sind die Möglichkeiten des Werkzeugs wohl an die Grenzen der Natur gebunden, aber in den Möglichkeiten so enorm wie das menschliche Denken selbst. Die Wege zum Automaten, gar zum Roboter sind geebnet. Werkzeuge sind ihrem Wesen nach folgend, nicht initiativ. Aber was passiert, wenn das Werkzeug nicht nur befähigt wird, automatisierte Abläufe fehlerfrei zu produzieren, sondern selbst Varianten auszuführen, von dem, was einmal initiiert wurde? Oder gar: Nicht mehr nachvollziehbare Ergebnisse generiert, gar so etwas wie Ideen (die ja eigentlich Folgerungen sind) entwickelt? Sich durch Interaktion mit zufällig anwesenden Impulsen zu Änderungen verführen lässt? So ist es passiert: in der industriellen Revolution Nummer III, der digitalen Ära, kann Werkzeug nicht nur automatisiert angestoßenen Abläufe produzieren, sondern ist, aus einer extrem hohen Rechenleistungstaktung heraus fähig, aus super-diversen Quellen gefüttert eine Art Eigenleben zu bekommen. Wenn in diesen super-diversen Quellen auch die Emotion, das Empfinden, die Qualia des Menschen beinhaltet sein kann, kann der Automat zum künstlerischen Fall werden. Vielleicht wie im "Zauberlehrling" nutzt JeongHo Park das Möglichkeitsspektrum von computerbasierten Zielvorgaben, um Zufälliges zu erschaffen, es sich verändern zu lassen und schließlich eine (immer und immer wieder) einzige Möglichkeiten eines gesteuert-ungesteuerten Prozesses sichtbar werden zu lassen. Geplant sind folgende Stationen: 1. Bilder und Plotter mit XY Plotter Installation Es entstehen Werke durch einen Plotter, die von Algorithmen, Logiken und Daten erstellt werden. Jedes Werk wird durch mathematische Funktion erzeugt. Ein Bild am Tag wird in Echtzeit als Plot erstellt, an der Wand präsentiert und kann als Einzelstück erworben werden. 2. Boxes Boxes ist eine interaktive Installation, die mit der Idee einer verborgenen Innenwelt von Schachteln spielt. Auf Würfel projizierte Fenster-Bilder geben den Blick auf ihr vermeintlich belebtes Inneres frei. Stapelt man die handgroßen Kisten hin und her, so bleiben die projizierten Bilder an ihnen haften und verschachteln sich zu einer neuen, kleinen Projektionsarchitektur. Es darf gespielt werden: Schaffen Sie eigene Gebäude und Fensteranordnungen und erzeugen eine persönliche Gebäudestruktur. 3. Bit-Pixel Score Beim Image Processing werden Konturen erkannt und in eine musikalische Datei übertragen. Somit entsteht für den/die Besucher:in in Echtzeit ein musikalisches Portrait des eigenen Gesichtes. Die visuellen Reize, in ein Zahlensystem konvertiert, werden einem Ton (oder einer Tonleiter?) zugeordnet. Das entstehende Notenblatt, generiert aus dem eigenen Antlitz, kann im Anschluss in gedruckter Form mitgenommen werden. 4. Sketch Synth Mini Sketch Synth Mini startete als Experiment der Umwandlung eines Objektes in eine Sound-Form. Nach langer Arbeit mit riesigen Datenmengen ist JeongHo Park überzeugt: Objekte können in Sound und musikalische Elemente wie Tonhöhe, Klangfarbe, Klangdauer übersetzt werden. Das klangliche Ergebnis ist eine Mischung aus Klang. Und vielleicht sogar Musik. "I've created a Rollpaper Sketch Synth version for a more musical format. It is the form that his work transformed sound into a real-time interactive format so that the audience can experience it. At this work, you can see that the structure of the music and the structure of the sketch match each other. The process of drawing a picture is the same as creating a visual structure that follows the passage of time. Through the process, you can imagine and see the musical shape. On the contrary, it is possible to implement and draw an abstracted musical structure in a visual shape. Sketch Synth are real-time interactive work that transform hand-drawn pictures into acoustic music. The sketched image is input in real time by the camera and the algorithm creates in real time the pitch, loudness and timbre that are the basic elements of music. The vertical position of the sketch corresponds to the pitch. The sound-play movement is from left to right, creating a continuous and unbroken acoustical music. Color-coded sketches are played by each tone. Acoustic transformation is done via digital conversion of the image. The basic technical ideas are similar to Daphne Oram's early Oramics (1957) technical design. This Sketch Synth has expanded technical capabilities. Various image transformation techniques create timbral and acoustic transformations." (JeongHo Park, 2019) 5. Vektorfeldbilder und Projektionskarten Basierend auf einem Bild, das von einer mathematischen Funktion erstellt wurde, ordnet man verschiedenen geometrischen Formen auf einem Bild Punkte zu. Das Feste verändert sich in beweglichen Zustand, indem es eine dynamische Komponente zu einer festen physischen Arbeit hinzufügt. Das endgültige Ausstellungskonzept wird im Aufbau-Prozess entwickelt und bleibt veränderbar. Lassen Sie sich überraschen. P.S. Das Gehirn alleine reicht zur Betrachtung, zur Fähigkeit der Aneignung, Folgerung und zur Erkenntnis, und schlüge uns jemand im Stehen den Kopf ab, so gäbe es eine kurzen, steilen, aber sehbaren Vorbeiflug am eigenen Körper, bevor alle synaptischen Schaltungen spannungsfrei geschaltet sind. Sebastian Böhm, Trier, 2022 Vita
Exhibition & Live Performance
JeongHo Park is responsible for most of the visualizations, for which he created a complex hard- and software system, based on openFrameworks, several creative Coding Tools (P5JS, ThreeJS, Processing), Max MSP and VVVV. As an artist his interest lies in interactive media and has specifically worked on sonification. His works have won several international awards and have been exhibited in Cologne, Karlsruhe, New York and Tokyo. www.jeonghopark.de Galerie Junge Kunst Karl-Marx-Straße 90, 54290 Trier +49 (0)651 / 976 38 40 Samstag und Sonntag 14-17 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung
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Video Vector Field, 2021 Einladung Vernissage am 4. November 2022 Video Vernissage am 4. November 2022 Video Blick in die Ausstellung |
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Letzte Aktualisierung: 18.11.2022 13:15:36 | © 2022 Kunstverein Trier Junge Kunst e.V. |