Nathan Chenery, William Bradley, Kirsty Boutle, Tom Hodgson, Tom Rodgers, Sally Taylor
Art Trier - Kunst York
William Bradley, About Right, 2010, Öl auf Leinwand, 46x46 cm
William Bradley, About Right, 2010, Öl auf Leinwand, 46x46 cm
 
21. Januar bis 25. Februar 2012

Eröffnung: Freitag, 20. Januar, 20.30 Uhr
Begrüßung: Stefan Philipps
Kuratoren: Stefan Philipps, Britta Deutsch und Nathan Chenery (York)

Englische Kunst assoziiert man in der Regel mit der Metropole London und großen Namen wie Tate Modern, Turner-Preis, Saatchi&Saatchi und auch mit englischen zeitgenössischen Künstlern von Weltrang, z.B. Damien Hirst, Tracey Emin, Sarah Lucas, Antony Gormley, Andy Goldsworthy etc. Dass aber auch außerhalb der Metropole, in der “englischen Provinz”, eine lebendige Kunstszene existiert, wird oft vergessen und verkannt.

Die nordenglische Stadt York gilt als touristischer Magnet aufgrund des gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtbildes und ihrer zweitausendjährigen Geschichte, die viele Parallelen mit Trier aufweist. Gleichzeitig besteht in York aber auch eine lebendige, junge Kunstszene, die immer wieder neue Impulse durch Absolventen der Kunststudiengänge der St. John University in York erhält.

Ausgehend von persönlichen Kontakten kam im Sommer 2011 die Idee auf, einen Austausch Yorker und Trierer Künstler zu organisieren. In einem ersten Schritt werden sechs englische Künstler, die York durch Geburt oder Studium verbunden sind, im Kunstverein Junge Kunst e.V. eine Auswahl ihrer Arbeiten zeigen. Im Gegenzug erhalten im Sommer 2012 sechs Trierer Künstler in den Bar Lane Studios in York die Möglichkeit, ihre Werke der englischen Öffenlichkeit zu präsentieren.

Die Zusammenarbeit der Künstler in diesem Projekt eröffnet allen Beteiligten neue Perspektiven und fördert den künstlerischen Dialog und Austausch über Ländergrenzen hinweg.

Das Spektrum der Positionen der englischen Künstler umfasst Zeichnung, Malerei, Druckgrafik, Fotografie und Objekt.

Nathan Chenery (Grafik), William Bradley (Malerei), Kirsty Boutle (Malerei), Tom Hodgson (Objekt), Tom Rodgers (Fotografie), Sally Taylor (Zeichnung und Malerei)


Nathan Chenery
Nathan Chenery beschäftigt sich seit vier Jahren mit der Idee von Grenzen und Horizonten. Grenzen definieren für ihn Flächen und Raum. Der Horizont als Begrenzung ist hingegen für ihn nur schwer zu definieren. Horizontale und vertikale Elemente prägen seine kleinformatigen grafischen Arbeiten. Mit den grundlegenden Elementen von Punkt und Linie schafft er stille, fast meditative Bilder die durch das Gegeneinander strukturierter und freier Flächen wirken. Seine letzen Arbeiten thematisieren die Vertikalität in Form von turmartigen Gebilden. Seine Türme vergleicht er mit monolithischen Strukturen der Frühzeit wie auch mit modernen Gebäuden unserer Zeit. In seinen Bildern spürt er, nach eigener Aussage, der Idee von Utopie und Dystopie nach.
www.nathanchenery.co.uk


William Bradley
Im Gegensatz zu den stillen und ruhigen Bildern von Chenery kommen die Bilder William Bradleys als „Knaller“ daher. Seine großformatigen Arbeiten sind Kompositionen mit starken Farben und Kontrasten, die in ihrer Wirkung an die Popart der sechziger Jahre, an Comics oder auch Kinderzeichungen erinnern. Mit freien Formen erforscht er die Fläche und durch die Verwendung leuchtender und ungebrochener Farben setzt er mit seinen Kontrasten eindrucksvolle Akzente.
www.william-bradley.co.uk


Kirsty Boutle
Kirsty Boutle sagt über ihre Kunst: "Kunst ist eine Übung zum Entdecken von Ästhetik“. Boutle thematisiert Motive des Zusammentreffens, der Beziehungen und Gegenseitigkeit, des Verlangens, Wunschdenkens, der Intuition, des Wissens, der Sensibilität, Vernunft, Freude, des Sinns und Unsinns“. Sie postuliert: „Meine Kunst ist die Erforschung der Sinnhaftigkeit des Unsinns“. In ihren an kalligrafische Schreibübungen erinnernde Farbspuren setzt sie lebhafte Schwünge in- und nebeneinander. Farbe vermischt sich oder läuft in langen Linien ähnelnden Spuren über den Bildgrund, der so gegliedert wird. Es entstehen Bilder, die in ihrer Wirkung lebhaft und still zugleich wirken.
www.kirstyboutle.com


Tom Hodgson
Tom Hodgson untersucht die Grenzen zwischen Kunst und Design. Seine Arbeit wird oft mit Architektur verglichen, dies sowohl in ästhetischer Hinsicht als auch im Sinne der physischen Konstruktion. Seine hochglanzlackierten und „designten“ Objekte bestechen durch die Einfachheit ihres tektonischen Aufbaus, wie auch durch die Präzision ihrer Verarbeitung. Starke schwarz und weiß Kontraste heben die einzelnen Formteile der Objekte hervor. Die Arbeiten Hodgsons lassen sich keinem spezifischen Genre zuordnen, beinhalten aber Elemente des Minimalismus, der Pop-Kultur sowie der Grafik als auch der Bildhauerei im Allgemeinen. Seine zeichnerischen Arbeiten wirken wie technisch anmutende Konstruktionszeichungen, kühl und rational.
www.tomhodgsonart.blogspot.com/


Tom Rodgers
Tom Rodgers fotografiert nach eigener Aussage 'Bilder'. Während er arbeitet, kümmert er sich nicht um philosophische Inhalte, sondern folgt seiner Eingebung im Hinblick auf Form und Komposition. Seine Werke bewegen sich innerhalb bestimmter Themenschwerpunkte mit einem besonderen Augenmerk auf urbane Räume, in denen er ungewöhnliche Blickwinkel auf ganz Alltägliches sucht und so überraschende Kompositionen von stillem Reiz erschafft.
www.thomasrodgers.co.uk


Sally Taylor
In ihren Zeichnungen beschäftigt sich Sally Taylor mit menschlichen Beziehungen. Ihre Arbeiten versuchen eine Balance zwischen formaler Gestaltung und emotionaler Wahrnehmung zu finden. Erinnerung, Angst und Isolation sind zentrale Themen, die Sally Taylor bewegen. Durch den Gebrauch alter Papiere oder Buchrücken reflektiert sie auch die eigene Geschichte und macht so eine Reise durch ihre eigenen `Habseligkeiten`. In den Arbeiten tauchen immer wieder Dreiecke als Formen auf. Hierzu schreibt sie, sich auf eine Äußerung von Louise Bourgeois beziehend: „Dreiecke bedeuten Ärger“. Diese Anmutung kann man beim Betrachten der zarten und sensiblen Arbeiten nicht unbedingt nachempfinden. Ihre ungewöhnlichen Kompositionen wirken eher spontan und leicht statt bedrohlich und schwer.
www.sallytaylor.net




Galerie Junge Kunst
Karl-Marx-Straße 90, 54290 Trier
0651 / 9 76 38 40

Samstag und Sonntag 14-17 Uhr
sowie nach telefonischer Vereinbarung


Einladung zum 20. Januar 2012

Rezension "York trifft Trier: Galerie Junge Kunst zeigt englische Künstler", Trierischer Volksfreund vom 7. Februar 2012

Rezension "Art exchange show heading home to York", The Press, York vom 24. Februar 2012

www.arttrierkunstyorkproject.blogspot.de Blog von Nathan Chenery

Letzte Aktualisierung: 29.03.2012 17:11:09 © 2015 Kunstverein Trier Junge Kunst e.V.