Katharina Maderthaner maybe Installation und Zeichnung |
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![]() yes, 2012, Bunststift auf Papier, 18 x 24 cm |
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3. November bis 1. Dezember 2012 Eröffnung: Freitag, 2. November 2012, 20.30 Uhr Einführung: Christian Schreckenberger Kuratoren: Klaus Maßem, Werner Müller Katharina Maderthaners Arbeiten oszillieren zwischen rustikalem Postamt-Charme und Minimalismus-Bekenntnis: sie fordert das Überwiegen eines dieser Elemente in den verschiedenen Objekten und Skulpturen heraus, ohne es zu entscheiden. Die Objekte halten sich so in einem rätselhaften Zwischen, muten jedoch (oder gerade deshalb?) nicht hermetisch an. Während uns "Expander" in der dezidierten Anordnung modulartiger Dreiecksformen an die Strenge des Minimalismus gemahnt und erst auf den zweiten Blick die Spuren einer naturgemäß nachlässigen Lagerung ausrangierten Linoleums sichtbar werden lässt, lädt uns die Yucca-Palmen-Szenerie "Witten" unmittelbar in die Vertrautheit öffentlicher Wartesäle ein. Diese Vertrautheit, die in "Witten" in ihrer absurdesten (Über)Form(ung) imponiert und in dieser zugleich gebrochen wird, zieht sich in verschiedensten Abschattungen durch die Objekte. Ob der profanen Materialien, wie Paneelen, furnierten Spanplatten, Mörtel, Beton oder Granulat wegen, die teils auf Speichern oder Sperrmüll zusammengesucht werden, oder aber der Suggestion von Benutzbarkeit und Funktionalität durch Titel und Form wegen - allesamt nehmen die Objekte ihren Ausgang im Alltäglichen. Diese Anleihe bleibt offenkundig, wenn sie auch nicht mimetisch kalkuliert ist. Indem Teile addiert, Situatives ironisch gewendet, Banales heroisiert, Industrielles handgefertigt, Äußeres nach Innen gekehrt wird, findet stets eine Verschiebung der wesentlichen Eigenschaften des Vorgefundenen statt, die diese jedoch nie vollständig umdeutet, vielmehr durchlässig für sie bleibt. Die Widersprüchlichkeit zwischen Paneelenromantik und radikal reduzierter Ästhetik, zwischen Gewöhnlichem und Gefügtem wird in den Objekten Maderthaners nicht aufgehoben oder bagatellisiert, sondern jeweils ausgehalten. In diesem Sinne finden hier auch Pragmatismus und Monumentalität zueinander: Mag das Geleit zuerst ein Zwinkern über zeitgemäße Verblendungen mit Deckenpaneelen gewesen sein, so gerinnt doch die Ernsthaftigkeit jener "Bar" gerade aus einer Monumentalität, welche die Spuren ihrer Herkunft nicht zu verbergen trachtet, sondern sie inszeniert - unlängst überboten und doch immer Herkunft. Kathrin Lagatie, Wuppertal, 2010 Katharina Maderthaner Geboren 1982 in Meerbusch 2005-2009 Studium Kunst an der Bergischen Universität Wuppertal Seit 2009 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Richard Deacon 2010 Gründung des Ausstellungsraum >raum für vollendete tatsachen<, Düsseldorf 2011 Arbeitstipendium Forum für Neue Kunst Etaneno, Namibia Lebt und arbeitet in Düsseldorf Ausstellungen
Galerie Junge Kunst Karl-Marx-Straße 90, 54290 Trier 0651 / 9 76 38 40 Samstag und Sonntag 14-17 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung www.vollendete-tatsachen.de Einladung zum 2. November 2012 Bildergalerie Rezension "Werke, die aus dem ganz Alltäglichen kommen", Trierischer Volksfreund vom 21.11.2012 |
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Letzte Aktualisierung: 25.11.2012 15:15:14 | © 2015 Kunstverein Trier Junge Kunst e.V. |