Martin Streit Malerei und Fotografie |
![]() Drei Früchte, Öl auf Leinwand, 2006, 25 x 20 cm |
30. Juni bis 29. Juli 2007 Eröffnung: Freitag, 29. Juni, 20.30 Uhr Kurator: Werner Müller Galerie Junge Kunst Karl-Marx-Straße 90, 54290 Trier 0651 / 9 76 38 40 Freitag 17-19 Uhr, Samstag und Sonntag 14-16 Uhr sowie nach Vereinbarung Martin Streit 1964 geboren in Koblenz 1983-86 Ausbildung zum Kunstglaser in Trier 1988-90 Kunstakademie Münster, Freie Malerei 1990-95 Kunstakademie Düsseldorf, Schüler von Gotthard Graubner 1995 Meisterschüler Lebt und arbeitet in Köln und Andernach-Kell Gruppenausstellungen (Auswahl) 1990 Westfälischer Kunstverein, Münster 1997 „BASIS“, Raketenstation Insel Hombroich, Neuss (Katalog) 1998 Mittelrhein Museum, Koblenz 2000 Mittelrhein Museum, Koblenz 2001 Galerie für Zeitgenössische Kunst, Saarburg 2002 Galerie, Polnisches Institut, Düsseldorf 2003 Cité des Artes Internatioales, Paris 2005 Stipendiatenausstellung im Schloss Waldhausen, Mainz (Katalog) 2006 COLOR BASED PAINTINGS II, BERGNER+JOB Galerie, Mainz Einzelausstellungen (Auswahl) 1994 Galerie Junge Kunst, Trier 1998 Industrieclub Düsseldorf 1999 Villa Massimo, Rom 2000 Von der Heydt-Museum-Wuppertal (Katalog) 2001 Galerie von Loeper, Hamburg 2002 Galerie Barbara Cramer, Bonn 2003 Galerie Cora Hölzl, Düsseldorf (mit Paul Moran) 2004 Galerie Barbara Cramer, Bonn 2004 Kunstverein Unna (drei Ausstellungen mit Michael Growe, Katalog) 2004 Galerie im Oberdorf, Murten (Ch) 2004 Villa Goecke, Krefeld 2005 Kunstverein Münsterland, Coesfeld 2005 BERGNER+JOB Galerie, Mainz 2005 Galerie Cora Hölzl, Düsseldorf 2006 Galerie Helmut Doll, Euskirchen-Flamersheim Stipendien 1989 Förderpreisträger der Kunstakademie Münster 1993 Reisestipendium der Kunstakakemie, Düsseldorf 1999 Casa Baldi, Olevano Romano (Dependance der Villa Massimo, Rom) 2003 Cité des Artes Internationales, Paris Sammlungen Sammlung der Kunstakademie, Düsseldorf Literatur und Kunstinstitut, Insel Hombroich, Neuss Bruno Goller Archiv, Kaiserswerth Stiftung Insel Hombroich, Neuss "Die Motivwelt der Bilder von Martin Streit ist vergleichsweise unspektakulär. Das gegenständliche Arsenal, an dem er seine künstlerischen Ambitionen entfaltet, sind Kugeln, Schalen und voluminöse Behältnisse. Vorgetragen in intimen Formaten zielt seine künstlerische Geste nicht auf eine erscheinungstreue Wiedergabe der Realität, sondern sie bringt eine Form der Wahrnehmung auf den Weg, der sich über den konkreten Gegenstandsbezug hinaus eigenständig entwickelt, entfaltet und bewegt. Erreicht wird diese Aktivierung des Sehens durch ein besonderes malerisches Ausdrucksvermögen. Die künstlerische Darstellung, die Gestaltung von Licht und Farbe stehen nicht im Dienst der Klärung und Herleitung gegenständlicher Zusammenhänge. Sie lassen die Gegenstände vielmehr als ein »als ob« in Erscheinung treten. Formen erscheinen und vergehen im Licht unserer Blicke. Dabei nähert sich der Künstler der dinghaften Erscheinung im Bewusstsein ihrer Unerreichbarkeit. Dennoch schaffen seine Bilder bemerkenswerte Seherlebnisse. Hintergrund und Vordergrund, Objekterscheinungen und deren farbiger Kontext verschmelzen zu einer einzigen optischen Ebene. Aus der Farbe heraus bilden sich Raum und Körper, lösen sich auf und entstehen neu unter dem suchenden, unablässig über die Bildfläche wandernden Blick des Betrachters. Körper verändern ihre äußere Erscheinung, feste Strukturen verwandeln sich zu biomorphen Phänomenen. So erscheint Martin Streits Bildwelt in permanenter Veränderung. Im Verschwimmen und der Vereinigung der Formen, in ihrem erscheinungshaften Werden und Vergehen materialisiert sich eine Metamorphose aller sichtbaren Phänomene. Festzuhalten scheint das Bild nur einen von vielen möglichen Aggregatzuständen der Dinge. Im nächsten Moment jedoch verändert sich diese Welt und offenbart ein anderes Antlitz der Zeit. Streits Malerei weckt Erinnerungen an die Realität und entzieht sich gleichzeitig jeder Art einer realitätsnahen Darstellung. Seine Bilder schreiben eine eigene Wirklichkeit. Eine Wirklichkeit, die sich durch das Sehen jedes Mal wieder neu bildet. Aus Streits Bildern spricht die Gewissheit des Malers, dass die Welt der sinnlichen Erscheinung keineswegs eine feste, definitive und klar konturierte ist, die einem permanenten Wandel und der dauerhaften Veränderung unterworfen ist. Entsprechend verändert sich auch die Malerei beständig ihr vom Künstler geschaffenes Erscheinungsbild. Ihre Präsenz wird erst durch das von der Farbe motivierte Sehen vervollständigt ohne je zu einem wirklichen Ende gebracht zu werden. Streits Malerei stelle Fragen über die sinnliche Erfahrbarkeit der Welt. Diese Malerei plädiert für einen permanenten Austausch von sinnlichem Erkennen und bewusstseinsgesteuerter Verarbeitung und damit für einen offenen, immer wieder neu zu ordnenden Begriff von Wirklichkeit. Auch seine in jüngster Zeit entstandenen Fotografien arbeiten an dieser Unschärfe der gegenständlichen Gewissheit. Ebenso wie die Malerei lassen sie sich nie abschließend betrachten und setzen damit in ein kreatives Sehen in Gang, das zu immer wieder neuen Erkenntnissen über den Zustand und die Beschaffenheit der materiellen Welt führt." Dr. Uwe Schramm, Essen |
Letzte Aktualisierung: 20.06.2007 11:09:57 | © 2015 Kunstverein Trier Junge Kunst e.V. |