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Malerei beginnt mit der Wahrnehmung. Der Wahrnehmung der Farbe als Empfindung, nicht der Farbe im physischen oder gar chemischen Sinne.
Empfindung von Farbe meint: in der
Wahrnehmung das wegzulassen, was man weiß, bzw. glaubt zu wissen, und das zuzulassen, was
man wirklich sieht.
Also, nicht was ist es, sondern wie ist es. Nicht was ist die Wiese, sondern wie ist die
Wiese. Nicht was ist der Wald, sondern wie ist der Wald. Nicht was ist der Himmel, sondern
wie ist der Himmel.
Erst die Empfindung läßt Farbe zu dem werden, womit der Maler umgehen kann. Der Maler
entdeckt die Farbe seiner Umwelt als das Element des Sehens".
Vor der Leinwand wird die Empfindung Farbe
geordnet. Und in dem Maße, in dem der Maler Farbe in seiner Umwelt empfindet, in dem
Maße findet der Kampf um eine lebendige Ordnung auf dem Bildträger statt.
Jetzt heißt Malerei Entscheidungen treffen.
Die letzte Entscheidung ist die, zu sagen,
alle Farbe auf dem Bild steht in einem gültigen Verhältnis zueinander.
Das Bild realisiert die Empfindung.
Malerei kann nur ein Prozeß sein. Das fertige Bild nur das Ergebnis eines Prozesses.
(Sebastian Böhm, aus der Eröffnungsrede zur Ausstellung: "Michael Orth: Malerei")
Keep your corners quiet / centre your interest. William Turner (1775-1851)