Anne Kückelhaus

Geliebte Gefährten
Herrchens bester Freund und Frauchens Schmusekatze - unser aller Lieblinge
 
 
Darstellung der künstlerischen Arbeit

von Anne Kückelhaus
 
Akelei, Keramik und Mixed Media, 2017, ca. 60 Breite x 40 Höhe x 25 cm Tiefe (Detail)
Akelei, Keramik und Mixed Media, 2017, ca. 60 Breite x 40 Höhe x 25 cm Tiefe (Detail)
 

Geschichten, die ich in meinen Arbeiten erzähle, haben ihren Ursprung im täglichen Leben - die kleinen Komödien und Tragödien des Alltags werden in ihrer Überführung in eine Skulptur oder Installation bisweilen kritisch, immer aber humorvoll kommentiert.
In der Überzeichnung der Figuren und der Neuordnung ihres Kontextes, zeigen meine Arbeiten ihre erzählerische Kraft.

[…] Das gemischte Material wie auch die reduzierte Oberflächengestaltung korrespondieren mit [Anne Kückelhaus'] Hang zur Abstraktion, und es ist der Künstlerin nie um naturalistische Abbildlichkeit zu tun: Die keramischen Kückelhaustiere haben kein Fell, kein Gefieder - oft nicht einmal die Andeutung eines solchen - es sind gespachtelte, geknetete Oberflächen; plastisch ja, körperlich anwesend, aber haptisch nicht greifbar. Und ganz bestimmt: Kein Streichelzoo.
Überhaupt hat man vor Kückelhaus' Skulpturen den Eindruck, sie wollten stets auf ihr Ursprungsmaterial hinweisen, auf den formbaren Ton - so als besäßen alle Wesen, aber eben auch die Gegenstände noch metamorphotisches Potential; wenn nicht aus sich selbst heraus, dann doch unter den Händen ihrer Schöpferin, so als könnten sie sich jederzeit in etwas völlig anderes verwandeln. […]


Durch das Arrangement der Einzelkomponenten provoziere ich bewusst die Projektion menschlicher Eigenschaften auf die Tiere und Situationen und spreche die Empfindungen des Betrachters gezielt an, so dass die vom Tier gezeigten Handlungen und Verhaltensweisen doch auch zugleich vom Menschen erzählen.

[…] Es ist grundsätzlich einer der spannenden Züge an der Kunst von Anne Kückelhaus, dass sie - mal offensichtlich, mal unterschwellig - einen starken Zug ins Narrative aufweist. Und zwar dergestalt, dass nicht etwa in Bildern und Figuren Geschichten erzählt werden, sondern dass wir Motiven begegnen, die Erzählerisches, aufs höchste verdichtet, im Keim enthalten: Wir müssen sie nur noch mit dem Wasser unserer Phantasie begießen, um Geschichten daraus sprießen zu lassen. […]

In meinen Arbeiten konfrontiere ich den Betrachter mit bekannten und doch unerwarteten Bildern. Vertraut Geglaubtes wird zum Denkanlass, in der Reflexion werden individuelle Sichtweisen vielfach beleuchtet, divergente Sichtweisen durchgespielt, vielleicht Verbindendes gefunden und so Geschichten erzählt/gefunden.

Ich präsentiere meine Figuren häufig in installativen Zusammenstellungen. Dabei finden unterschiedliche Materialitäten in meinen Arbeiten zusammen (Keramik, Textil, Zeichnung, …) und erweitern die meist keramische Grundkomponente. Jedes Material mit seinem erzählerischen Potential wird ein wichtiger Bestandteil der Gesamtarbeit - so nutze ich beispielsweise in der Arbeit "Verkündung" fluoreszierende pinke Sprayfarbe zur Verstärkung des Ausdrucks der tierischen Aggression.

Neben dem erzählerischen Zusammenspiel der unterschiedlichen Materialien, trägt auch der Präsentationsraum mit seiner eigenen Geschichte, seinen architektonischen Besonderheiten und seiner Stimmung zur Gesamtwahrnehmung meiner figürlichen Arbeiten bei. Diese werden vielfach für bestimmte Orte entwickelt, oder in ihrer Ausarbeitung und Präsentation an gegebene Raumsituationen angebunden.
Ausstellungen folgen oftmals einem übergeordneten Thema - die Geschichten der Einzelarbeiten ergänzen sich und verflechten sich so zu einem größeren Gesamtbild.

Kursiv: Auszüge aus: Dr. Stephan Trescher: "Frei & Wild"

 
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Letzte Aktualisierung: 05.11.2017 20:17:02 © 2017 Kunstverein Trier Junge Kunst e.V.