Renate Wolff
Framing Spaces
Raummalerei

 

Renate Wolff, geboren 1956 in Trier. Studium an der Kunstakademie Düsseldorf (bei Tadeusz, Bobek und Rückriem, Meisterschülerin).
1994 Sonderpreis des Deutschen Kunstpreises,
1997 Stipendium der Stiftung Kunst und Kultur Nordrhein-Westfalen,
1999 Goldrausch-Stipendium Berlin,
2000 Kunstfonds-Stipendium Bonn.
Renate Wolff lebt und arbeitet in Berlin.

Renate Wolff, Framing Spaces
Renate Wolff: Raummalerei, Entwurf
Samstag, 8. Juni
bis Samstag, 20. Juli 2002

Eröffnung am Freitag,
dem 7. Juni 2002, um 20.30 Uhr
mit einer Lesung von Eva Baumert, Berlin, aus ihrer Textsammlung "Jagdszenen"

Kunstverein Trier Junge Kunst e.V.
Galerie Junge Kunst
Karl-Marx-Straße 90
54290 Trier
06 51 / 976 38 40
Donnerstag und Freitag 17 bis 19 Uhr, Samstag 11 bis 14 Uhr sowie jederzeit nach Vereinbarung

Das Ausstellungsprojekt erfolgt im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz und seines Mottos "Reise in die Romantik". Wandflächen und Fenster des Ausstellungsraumes werden mit Farbe ausgekleidet. Diese "Raummalerei" aus linearen und flächigen Formen ("Frames") läßt einen "Farbraum" entstehen, der die Galerie in eine gleichsam romantische Licht- und Farbstimmung taucht und sie räumlich und zeitlich neu definiert ("Spaces").

Für einen Künstler unserer Zeit ist es kein leichtes Unterfangen sich dem Thema Reise in die Romantik zu nähern, da sich die Lebensräume in den vergangenen zweihundert Jahren und damit die Lebensauffassungen des Menschen grundlegend geändert haben.

Warum also dieses Motto und wie kann man sich ihm annähern?

Eine Wiederholung romantischer Inhalte in der bildenden Kunst a la C.D.Friedrich, Turner oder Dahl ist geradezu undenkbar, künstlerische Inhalte müssen den aktuellen Zeitbezug wahrnehmen, ihn reflektieren oder in Frage stellen. Einzig vorstellbar ist darum eine Gegenüberstellung, die die Herleitungen und die gemeinsamen Momente erkennt und thematisiert, aber gleichzeitig die gesellschaftlichen wie kunstimmanenten Veränderungen aufzeigt.

Für mich als Künstlerin stellt dieses Motto die Herausforderung dar, mich in Beziehung und Gegenbeziehung zu setzen zu einer mir zeitlich und künstlerisch fernen Position, d.h. um die möglichen geistigen wie auch visuellen Querverbindungen herauszukristallisieren und bildnerisch umzusetzen.

Mein Grundthema seit Jahren ist die Frage nach der Visualisierung und Materialisierung von Licht und wie sich diesbezüglich Raum zu Fläche verhält.

Für den Kultursommer Rheinland-Pfalz 2002 arbeite ich zur Zeit daran meine Lichtübersetzung auf die Räume des Trierer Kunstvereins zu übertragen, indem ich die Räume durch flächendeckende, farbige Wand- und Fenstermalereien in eine romantisierende (Farb-) Stimmung tauche - in visueller Anlehnung an ein Turnersches Aquarell oder einen stimmungsvollen Sonnenuntergang eines C.D.Friedrichs - und so den Brückenschlag Romantik - Moderne wage mit gleichzeitiger Betonung meiner künstlerischen Position am Anfang des 21. Jahrhunderts.

Renate Wolff


Letzte Aktualisierung: 22.07.2003 10:26:47 © 2010 Kunstverein Trier Junge Kunst e.V.